Beim Besorgen der Schränke wurden bereits Geschichten der vorherigen Eigentümer:innen aufgezeichnet – beim Einrichten des GeOrgel sind weitere hinzugekommen.
Einige von ihnen sind in den Schubladen zu hören – bis sie durch neue Geschichten oder durch Klänge ersetzt werden. So wird die Schrankwandinstallation zum Geschichten-Archiv und lädt ein, den Menschen zuzuhören oder einen polyphonen Raumklang zu mixen.
GeOrgel – Interviews (Auszüge) & Klänge
Irmgard vor dem Auszug in ihrer Wohnung in Dortmund-Lanstrop (18.Juli 2022; Dauer: 2’01“): „Wir haben den (Schrank) inne 70er Jahre gekauft bei Ostermann – und da war der unser Ein und Alles …!“
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Jussus mit seiner Gitarre im GeOrgel (August 2022, Dauer: 7’39“)
„Ich wohne an der Bochumer Strasse, mein Spitzname ist Jussus und … – ich klimper dann mal los…“
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Ernst Oskar (81), Haltestelle Stephanstrasse, (Juli 2022, Dauer: 3’36“):
„Alles in Allem habe ich 40 Jahre gearbeitet: hat mir gut gefallen. Ich bin hier geboren. Ich könnte mich an Anderes nicht gewöhnen. Wenn ich Urlaub hab – nee, das is nix für mich. Hier Ückendorf, da kenn ich alles, da weiss ich alles. Vor allem, da kann ich zur Steinhalde gehen: was da alles passiert…!“
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„Dann war ich ja wieder frei – dat war aber der Fehler gewesen. Dann gibste wieder Vollgas. Aber die Kinder haben mir gefehlt – bis heute …“
Jörg bei seinem Freund Marco am Kiosk in der Bochumer Str., den dieser nach 11 Jahren wegen einer Eigenbedarfskündigung aufgeben muss. (August 2022, Dauer: 3’10“)

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Armanj, 23, geflohen aus Syrien, arbeitet auf dem Bau, seit 5 Jahren in Ückendorf und findet’s gut hier – Traum: einen kleinen Supermarkt im Quartier eröffnen und einen Mercedes fahren.

